Beirat für Baugestaltung tot, Auferstehung aber gewollt !

Beirat für Baugestaltung tot, Auferstehung aber gewollt !

Nicht nur das Stadtforum hatte vor längerer Zeit darauf gedrungen, analog wie in Leipzig einen Beirat für Baugestaltung zu bilden. Dieser existiert dort seit Jahren und die Zusammenarbeit der interessierten Seiten scheint von Vertrauen geprägt zu sein.

Vor über zwei Jahren entschloss sich der Stadtrat, ein solches Gremium zu bilden. Aber man hatte trotz der Leipziger Erfahrungen auf eigene Strukturen gebaut: Zuerst erhielt das Kind den hochtrabenden Namen “Kuratorium”. Dann war man hier sehr skeptisch über externe Beiräte, welche auch noch stimmberechtigt sein sollten. Das ging gar nicht. Ergebnis war eine große Besetzung, denn hiesige Häuptlinge wollten unbedingt mitreden. Und so wurde es ein relativ großer Haufen, der über 10 Mal tagte und das Programm von der Stadt unter “Wahrung der Vertraulichkeit” vorgegeben erhielt. Pro Sitzung wurden erhebliche Mittel verbraucht. Man hatte das Wirken der Leipziger weder begriffen noch aufnehmen wollen.

Die Spesen für auswärtige Gäste waren nicht gering. Durchaus hochkarätige Fachleute berieten über bestimmte Themen, welche aber oft nicht die wahren städtebaulichen Probleme trafen. War das Kuratorium beteiligt worden an der Ideenfindung des Brühlgebietes, der Aktienspinnerei, der Beurteilung der Wettbewerbsarbeiten?

Die innerstädtischen Verkehrsprobleme wurden z.T. untersucht,  aber noch lange nicht ausreichend bearbeitet. Auch die 39 bestehenden Stadtgebiete benötigen alle mehr Zuwendung und Überlegungen, um Stadtbild, Verkehrs-und Wohnverhältnisse  zu verbessern.

Man erhielt den Eindruck, dass Nebenschauplätze beackert wurden. Nun ist die Zeit abgelaufen, aber die Probleme werden nicht geringer werden in den nächsten Jahren.

Auf der Abschiedsvorstellung  im Ratssaal sprachen sich  auch die Stadträte Dr. Füßlein (FDP), Herr Möstl(SPD) und Herr Scherzberg (Die Linke) sowie mehrere Bürger für einen Fortbestand des Beirates für Baugestaltung mit einer effektiven Struktur aus. Die Kosten sollten wesentlich reduziert werden.

Wir erwarten an dieser Stelle, dass die Frau Oberbürgermeisterin und der Stadtrat im Interesse der besseren Entwicklung bald einen Beschluss zum Fortbestehen des Beirates verabschieden.

 

 

2 Gedanken zu „Beirat für Baugestaltung tot, Auferstehung aber gewollt !

  1. Da sich nur wenige Bürger um einen konstruktiven Dialog mit der Verwaltung bemühen und in der Verwaltung selbst nur eingeschränkte stadtplanerische Kreativität und wenig Weitsicht vorhanden ist, hat man sich nunmehr ein paar Jahre einen schön eingehegten Beirat gehalten. Geboren wurde trotz versammelter Fachkompetenz leider nur ein Wasserkopf. Die zukunftsweisende Ansatz lautet: mehr Marketing und bessere Betreuung der Bürgerbeteiligung und die Beschäftigung kreativer und visionärer Stadtplaner in der Verwaltung mit dem Ermessensspielraum, Ideen auch zeitnah umzusetzen. Das bedeutet für alle Seiten, sowohl Bürger als auch Verwaltung, kleinteilige Arbeit und große Mühen, aber am Ende auch großen Erfolg.

  2. Seit Februar 2018 gibt es wieder ein Kuratorium Stadtgestaltung,
    es wurde im “Sächsischen Hof” etabliert. Es soll aus Mitgliedern des abgestorbenen Tisches der Denkmalpfleger und anderer Einrichtungen bestehen. Wer sein Sprecher ist, wissen wir. Es ist ein junger Mann, der gern die Stadt von 1940 wiederhaben möchte. Der Sinn des Leipziger Kuratoriums, der auf Chemnitz übertragen werden sollte, war die Zusammenarbeit externer Fachleute und Leute aus dem Planungsamt, um neue Ideen und Bewahrenswertes herauszuarbeiten. Das wurde unter Frau Wesseler nicht richtig oder zu groß aufgebläht angegangen. Die Kosten stiegen und dann war bald Schluss. Sich den Namen Kuratorium zuzulegen ist dann eine Anmaßung, wenn sie nicht seinem Sinn entspricht. Man lese im Duden nach. Was jetzt dort herauskommt, darf man gespannt sein. Erfolge darf man immer wünschen, aber Ausdauer an den Sachen auch.

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