Stellungnahme des Stadforum zum SEKO 2020
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Fazit: Der vorliegende Entwurf des Städtebaulichen Entwicklungskonzeptes – Chemnitz 2020 ist aus Sicht des Stadtforums Chemnitz in der vorliegenden Form nicht tragbar und hinsichtlich aller o.g. Punkte zu überdenken und letztendlich zu überarbeiten.
Das SEKO beinhaltet mehrdeutig umschriebene Begrifflichkeiten, die letztendlich der Legitimation von Gebäudeabrissen dienen. Das betrifft formal das gesamte Stadtumbaugebiet und planerisch die Bereiche Gablenz, Yorkgebiet, Heckertgebiet, Borna, Kappel, Sonnenberg, Glösa, Hilbersdorf, Schloßchemnitz, Lutherviertel, Kapellenberg, Altchemnitz, Bernsdorf, Schönau, Siegmar, Reichenbrand, Altendorf (jeweils in Teilbereichen und in differenzierter Wichtung).
Der formal als Gebiet „Stadtumbau Ost“ ausgewiesene Raum umfasst großflächig nahezu den gesamten urbanen Stadtraum. D.h. hier kann sowohl Aufwertung als auch Abriss gefördert werden. Darüber hinaus besteht für die Stadtbereiche außerhalb dieses Fördergebietes die Möglichkeit des geförderten Abrisses nach der Ergänzung „Modelprojekte im Rahmen des Stadtumbaus“ zum Bund-Länder-Programm Stadtumbau Ost.
Weiterhin fehlt dem Konzept die Aufzeichnung einer Entwicklung, die Aufzeichnung einer Perspektive. Die einzelnen Teilkonzepte fungieren nebeneinander, nicht miteinander. Positive Teilkonzepte, wie beispielsweise „Kultur, Sport und Freizeit“ stehen im Gegensatz zum Gesamtkonzept. Beispielsweise überschneidet sich die als dringend urban zu erlebende Museumsmeile mit dem geplanten Rückbaugebiet Zwickauer Straße .
Weitere Anmerkungen:
Der Beschluss des Städtebaulichen Entwicklungskonzeptes – Chemnitz 2020 im Stadtrat ist Grundlage für die städtebauliche Planung der Stadt Chemnitz und sollte eine zukunftsorientierte, die Innen- und Außenwirkung der Stadt positiv beeinflussende Arbeitsplattform sein. Das ist so in der vorliegenden Form aus Sicht des Stadtforums Chemnitz nicht gegeben. Letztendlich bleibt die Frage nach dem tatsächlichen Stadtbild Chemnitz 2020 offen, die Aufgabenstellung unzureichend beantwortet.
Das Stadtforum Chemnitz fordert die im Zusammenhang mit der Entscheidungsfindung zum Entwurf des Städtebaulichen Entwicklungskonzeptes – Chemnitz 2020 stehende Frist zur Bürgerbeteiligung zu verlängern. Die Auslagefrist von 10 Tagen ist in diesem komplexen Prozess eindeutig zu gering bemessen. Hier sollte die Frist im Minimum um 2 Monate verlängert werden. Weiterhin fordern wir eine erneute Auslage des Konzeptes nach Überarbeitung und unter Berücksichtigung der Kritikpunke und Anmerkungen aller Beteiligten.
In diesem Zusammenhang sollte eine unabhängige Stelle alle Kritikbeiträge zum SEKO Chemnitz 2020 konzentrieren und öffentlich auslegen.
Die noch vor wenigen Jahren disparat prognostizierte Bevölkerungsentwicklung in Dresden und Leipzig hat mittlerweile eine Trendwende erfahren. Ausschlag gebend hierfür war sicherlich auch ein Umdenken im laufenden Stadtumbauprozess. Die Voraussetzung für eine langfristige Stabilisierung der Chemnitzer Stadtstruktur im Kontext aller flankierenden und stadtspezifischen Belange ist ein positiv aufgestelltes Stadtmarketing mit überregionaler Ausstrahlung. Das Stadtforum Chemnitz bietet weiterhin seine aktive Beteiligung an der Gestaltung des fortwährenden Stadtumbauprozesses an.
Das Stadtforum Chemnitz