Parallele zu Cleveland denkbar !
Es gibt hier einen sehr interessanten Artikel über die Entwicklung in der Stadt Cleveland (06. Juli 2009 von Frank), der von Hauseigentümern, Maklern und in der Stadtverwaltung zur Kenntnis genommen werden sollte.
Leerstehende Häuser werden von Künstlern, Studenten, Existenzgründern u.a. in Nutzung genommen (ähnlich den Wächterhäusern). Dann passierte in Cleveland folgendes:
“Dass Künstler Häuser mit viel Eigeninitiative renovieren, ist nicht neu. Oft ist das aber der Anfang eines Teufelskreises, den Stadtplaner Gentrifizierung nennen, umgangsprachlich “Yuppisierung” genannt. Denn oft werden die finanzschwachen Künstler nach ein paar Jahren
von Leuten mit Geld aus ihren Häusern herausgekauft.”
“Wir kennen das”, erläutert Peter Hance, Stadtplaner an der Columbia University New York. “Die Künstlergemeinde zieht ein, die Nachbarschaft blüht auf,
mit den Künstlern kommen verschiedene andere Einflüsse – und am Ende werden die Künstler wieder rausgedrängt. Wenn die Künstler aber gleichzeitig Besitzer ihrer Häuser sind, wird dieser Teufelskreis gestoppt.
Deshalb ist Cleveland auf dem richtigen Weg. Hinzu kommt, dass dort vieles ganz von unten an der Basis aufgebaut wird und die Immobilien von vornherein günstig zu bekommen sind.”
Warum ist man hier so ängstlich und bleibt auf hohen Verkaufspreisen sitzen? Dort wo sich Personen in der Stadt gern ansiedeln würden, diesen die Chance zu geben, etwas aus dem Haus zu machen und damit das städtische Leben zu entwickeln, sollte auch hier möglich sein.
Ein Umdenken ist deshalb erforderlich im Interesse der Stadtbelebung.
3 Gedanken zu „Parallele zu Cleveland denkbar !“
Experimentelles Karree als Beispiel
Ich kommentiere meinen eigenen Artikel in Bezug auf das Exka am Bernsbachplatz:
Vor einigen Jahren entmietet, sprach man 2006 von Abriss. Durch die aufgenommenen Studenten dort entwickelte sich bald ein kreatives, interessantes Leben. In der Reitbahn-Lounge bis zur Schließung fanden niveauvolle Veranstaltungen statt. Leider war es den jungen Leuten nicht möglich, das Haus, das dann 2008 verkäuflich war, zu erwerben.
Jetzt, da man merkt, dass diese Häuser doch noch zu etwas nütze sind, will man die jungen Leute hinauswerfen, um das Quartier selbst zu vermarkten.
Allerdings wird diese Rechnung wohl nicht aufgehen, weil “hochwertig” sanierte Wohnungen für Studenten oder sonstige Bürger dort eben kaum vermietbar sind.
Die beste Chance für den jetzigen Besitzer und für die Stadt, dieses Quartier zu beleben, stellt wirklich die preiswerte Überlassung der wesentlichen Gebäude Reitbahnstraße 80-84 dar.
Auch für die Keiholz GmbH sollte klar sein, dass man Anlegern an dieser Stelle nicht hochwertiges Wohnen einreden sollte, denn das kann man woanders besser.
Hier ist vielmehr ein wichtiger Dreh-und Angelpunkt für die Entwicklung eines einmaligen Projektes zwischen TU und Innenstadt.
Auch für die ältere Generation waren Visionen dort angedacht. Aber zum Umdenken ist es nie zu spät !!
Und man soll nicht alles an den fehlenden Finanzen festbinden. Die Reitbahnlounge wurde von den Studenten für 63,50Eu in einen hervorragenden Zustand mit Bar, Bühne und Beleuchtung versetzt.
Selbsthilfe ist angesagt!
Wie viele sind denn genug? Studenten gibt es mit Sicherheit viele. Die andere Frage ist, ob es auch viele sind, die in Chemnitz Wohnraum suchen.
Zu doppelplusgut:
Als es um eine mögliche Nutzung der Reitbahnstraße 80-82 Anfang des Jahres ging, gab es so viele Interessenten von Vereinen und Bürgern dafür, dass man es hätte voll belegen können. Leider führte aber kein Weg zu so einer Zwischennutzung. Der Eigentümer sperrte sich dagegen, auch durch zu hohe Preisvorstellungen. Hier ging es nicht in erster Linie um Wohnraum, sondern Neubelebung.