Offener Brief zum Gebäude Neefestraße 83

Offener Brief zum Gebäude Neefestraße 83

An dieser Stelle möchten wir auf einen unkoordinierten Umgang mit Förder- respektive Steuermitteln im Zuge stadtgestalterischer – oder besser stadtzerstörerischer Maßnahmen hinweisen. Konkret handelt es sich um das gründerzeitliche Gebäude Neefestraße 83. Situiert im verkehrsberuhigten Bereich der Straße, in einem geschlossenen Blockkarree zwischen ausschließlich sanierten und bewohnten Gebäuden. Noch dazu befindet sich das Haus im direkten Einsichtsbereich beidseitiger Fahrtrichtungen der Nefeestraße, in der Kurve landwärts nach dem Industriemuseum. Dieses im derzeitigen Zustand substanziell sehr geschädigte Gebäude soll jetzt in einer Ersatzmaßnahme durch die Stadt abgerissen werden. Vom Eigentümer ist die Rückzahlung der hierfür verwendeten Steuergelder nicht zu erwarten, da insolvent.
So weit entspricht dies hier der üblichen Verfahrensweise. Wäre hier nicht ein Investor, der sich bereit erklärt hat, dieses Gebäude bei Bezuschussung der für den Abriss vorgesehenen Mittel diese Gebäude zu übernehmen und zu sanieren. Der Eigentümer wäre mit der Abgabe zum symbolischen Preis einverstanden. Doch die Stadt Chemnitz ist nicht bereit, die für den Abriss eingestellten Gelder umzuwidmen. Die Chance und Pflicht zur positiven Stadtgestaltung wird hier ein weiteres Mal verspielt.
Wir möchten die Stadt unbedingt zum Überdenken der Vorgehensweise auffordern und hier ein positives Signal in Sachen Substanzerhalt und Stadtgestaltung zu setzen.
Ein Entgegenkommen der Stadt könnte hier durchaus Synergieeffekte erzeugen und Nachahmer auf Investorenseite finden – was letztendlich zu einer ausgeglicheneren Stadtgestaltung und zu einem Erhalt gefährdeter Baudenkmale führt.

Ein Gedanke zu „Offener Brief zum Gebäude Neefestraße 83

  1. Wenn das Gebäude zum symbolischen Preis abgegeben werden kann, sollte sich doch ein Interessent melden, der erst mal eine Notsicherung fürs Dach und Wasserableitung macht. Das kann nicht soviel kosten. In Anbetracht der notwendigen Sanierungskosten von vielleicht 300TEu die ohnehin auf den Sanierer zukommen, sollte das doch gehen. Ehe man auf die bürokratischen Hürden wartet und den Abrissbagger.
    bitte, Interessent, übernehm das Haus und du bekommst ein Denkmal!

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