Späte Einsicht

Späte Einsicht

Wie neulich in der “Freien Presse” zu lesen war, hat der vormalige Verfechter des innerstädtischen Abrisses historischer Bausubstanz und Sanierer monofunktionaler Wohnungsbauten am Stadtrand Peter Naujokat Chemnitz den Rücken gekehrt – Richtung Berlin. Angeblich um von dort aus Chemnitz in ein besseres Licht zu rücken.
Im Verlauf des Beitrages räumt Naujokat Fehler bei seiner Abrisspolitik ein. Leider reichlich spät. Der Verantwortungsübergang an seine Nachfolgerin Simone Kalew brachte ebenso keinen Richtungwechsel in Bezug auf diese Politik. Erst die bundesweite Änderung der Fördermittelausrichtung – nicht zuletzt auf Grund des Medien- und Bürgerdruckes konnte die Zerstörung der historischen innerstädtischen Quartiere eindämmen. Leider auch viel zu spät.

5 Gedanken zu „Späte Einsicht

  1. Der Mann sollte lieber seinen Mund halten, sonst steck ich ihm seine Katze da rein …

  2. Leerstehende Häuserzeilen, welche im Auftrag von Herrn N. zum Abriss “begutachtet” wurden, künden noch heute von dem Erbe aus dessen Zeit. Eine enrgische Sanierung der Brühl-Häuser damals hätte nicht die heutigen Probleme zur Folge. Aber nein, das Geld wurde in Großobjekte gesteckt. Natürlich war die Förderung der Abrisse ein großer Anreiz, den Markt zu verkleinern und Probleme mit Altbauten loszuwerden. Statt dessen zu modernisieren dort, wo von Stadt nichts zu spüren ist. Das Stadtbild hätte noch mehr gelitten, wenn nicht einige beherzte Bürger Gegenwind erzeugt hätten.
    Aber auch die Abrisse der Wohnbauten im Zentrum war ein Fehler (Augustusb. Str.) Denn dem Zentrum gingen diese Menschen verloren..

  3. Auf nach Berlin!
    Nicht nur Herr Naujokat, ein Import aus Meppen, hat sich nach seiner Amtszeit gern aus Chemnitz entfernt -nach Berlin-Charlottenburg. Nein, auch der erste Bürgermeister nach 1990, Herr Dieter Noll. Er wohnt in Moabit. Mit Altersweisheit verkünden sie aus der Ferne, was sie falsch gemacht haben und was sie gern noch getan hätten für Chemnitz.
    Es werden die Abrisse schöner alter Gebäude beklagt und dass es so viele leere Flächen gibt. Wer wird demnächst noch aus Berlin wahr sagen?
    Gut, dass es bodenständige Persönlichkeiten gibt, die hier geblieben sind und ihr Herz in Chemnitz haben. Dazu gehört vor allem der eh. OB Herr Dr. P. Seifert.

  4. Das Kuratorium für Stadtgestaltung Chemnitz fungiert als Alibi-Instrument der Stadtverwaltung. Alle Themen weedrn von dort stringent vorgegeben, alternativ eingebrachte Vorschläge generell abgelehnt. Besprochene Schwerpunkte sind durchweg veraltet, diesbezügliche Entscheidungen längst gefallen. Dazu kommt die große Anzahl externer Mitglieder (8), die ihre Anwesenheit sehr gut vergütet bekommen. Diese Belastung sollte man dem Chemnitzer Bürger ersparen. Das Kuratorium sollte nach Ablauf der ersten Amtszeit liquidiert und neu installiert werden, diesmal wie vom Stadtforum vorgeschlagen nach dem Vorbild des Leipziger Modells. 2 Externe Protokollführer, Vertreter der Chemnitzer Interessengruppen und Akteure, keine Leitungsfunktion der Stadtverwaltung.

  5. Mani, grundsätzlich hast du recht, allerdings sind im Leipziger Modell schon einige wichtige Leiter der Stadtverwaltung die Partner(Bauordnungsamt, Planungsamt). Da bedarf es aber gegenseitiger Achtung und Vertrauens. Dann können die Ideen und Vorschläge auch durchgesetzt werden. Also von der Beratung soll der Weg führen zur positiven Entscheidung in der Verwaltung oder dem Stadtrat.

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