Reichenhainer Straße – letzte verbliebene Mittelallee der Stadt
Wie wohltuend die grüne Baumallee in der Reichenhainer Straße wirkt – die letzte noch verbliebene Mittelallee der Stadt – fällt besonders in der jetzigen Jahreszeit auf. Die 216 Bäume – vorwiegend Platanen, aber auch Linden, haben für ihre stattliche Größe ca. 50 – die ältesten bis 95 Jahre gebraucht.
Geht es nach dem Willen der Stadtplaner sollen diese Bäume der Kettensäge zum Opfer fallen. Das Chemnitzer Modell sieht dort eine Straßenbahntrasse vor. Die “Ersatzpflanzungen” sind bislang bloßes Planungspapier.
Wir, aber besonders die Anwohner, finden, die Allee muss um ihrer selbst willen erhalten bleiben. Die vorliegenden Planungen zur Trassenführung sind weder so optimal noch notwendig, dass sie eine Vernichtung der Allee rechtfertigen. Diese Allee steht für die Lebensqualität in diesem Stadtteil.
Das letzte Bild der Galerie zeigt einen Alternativvorschlag des SF zur Trassenführung. Hierbei würden gegenüber der Vorzugsvariante des VMS ca. 400 m Trassenlänge eingespart, es ist kein begleitender Straßenbau notwendig, ebenso würde eine langanhaltende Straßensperrung während der Bauzeit entfallen, alle relevanten Punkte wären angebunden – und natürlich würde die Allee erhalten bleiben.
Generell fordern wir die Planer auf, ALternativvarianten zu prüfen. Dazu gehört auch die Trassenführung auf einem Fahrstreifen. Diese Möglichkeit ist bislang nur subjektiv in Erwägung gezogen worden. Ebenso ist ein Umdenken in Richtung Elektromobilität vorstellbar.
Weiterhin würden wir vorschlagen, die heutige Allee bis zum Sportforum zu erweitern. In Zeiten des Klimaschutzes eine sinnvolle Überlegung.
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Nochmal zur Übersicht:
Vorstellung Stufe 2 im Mai 2011
Ein Erhalt der Allee wurde nicht in Betracht gezogen.
Brief an die Oberbürgermeisterin
60 Gedanken zu „Reichenhainer Straße – letzte verbliebene Mittelallee der Stadt“
@max: Also mal ehrlich, das ist doch kein Argument – wer gegen die Trasse ist, ist gegen den Fortschritt oder wie. Das kenn ich doch von früher….Ich habe 12 Jahre an der Reichenhainer Strasse gewohnt und mit Freude beobachtet, wie die Allee neu angepflanzt wurde (!- ist noch gar nicht so lange her) und wie das u.a. auch den Lärm der Laster, die dort auch nachts vorbeidonnern, wenigstens etwas erträglicher macht.
Wer meint, die Bäume braucht dort niemand, ist noch nie an einem heißen Tag im Schatten der Bäume gelaufen. Ich sehe dort jeden Tag Menschen mit Hunden oder Rentner spazieren, die das genießen. Ich bin nicht gegen ein Konzept mit Straßenbahn usw. , aber das ist keine sehr intelligente Lösung. Warum kann eine Bahn nicht im bisherigen Straßenbereich fahren und die Allee unberührt lassen ? Das ging doch früher und geht in den aufgeführten tollen Beispielstädten auch. Hat eigentlich schon mal einer nach Dresden geguckt, wo man als Student vom Willersbau zum Zeunerbau beispielsweise auch keine Straßenbahn hat ?? Frage mich, wie man das dort schafft. Das Fahrrad ist schon erfunden ! Und ich bin mir auch nicht sicher, ob wirklich soviele Leute nach Aue und Thalheim mit einer neuen Bahnlinie fahren müssen. Die gibts doch längst ! Fahren dann deshalb mehr ? Und ist es etwa angenehmer, in einer übervollen Straßenbahn zu stehen als im übervollen Bus ? Oder müßte vielleicht tatsächlich die CVAG mal über einen flexibleren Fahrplan nachdenken ?
@Max: “Wenn eine neue Strecke gebaut wird müssen jedoch auch dementsprechend neue Fahrzeuge beschafft werden und es ist davon auszugehen, dass für die Reichenhainerstraße entsprechende Straßenbahnen mit höheren Kapazitäten beschafft werden.”
Warum gibt es dann noch keine Ausschreibung für neue Fahrzeuge mit höheren Kapazitäten? Komisch…
Es gibt kaum eine schöne Straße in Chemnitz – da soll wenigstens diese ein bisschen grün bleiben.
Stadtplaner sollen lieber eine grüne Welle planen oder ein paar Ampeln durch nen Kreisverkehr ersetzen
Ich hätte nie gedacht, dass dieses Projekt, nach meiner Meinung eines der sinnvollsten der Stadt so für Diskussionen sorgen würde. Für mich steht die Sinnhaftigkeit einer Straßenbahntrasse zur Universität, und darüber hinaus nach Thalheim (weshalb redet eigentlich niemand über die Anbindung bis Aue) außer Frage. Warum? Die Buslinie zur Uni ist die mit den höchsten Fahrgastzahlen in der Stadt. Ein Straßenbahnsystem ist, wie ein Schreiber bereits darlegte, gegenüber einer Buslösung potenziell deutlich leistungsfähiger. Das liegt einfach darin begründet, dass bei Bedarf Fahrzeuge mit größerer Personenkapazität eingesetzt werden können (bitte hier nicht nur von den aktuellen Straßenbahnfahrzeugen ausgehen). Beim Bus ist durch Wendekreis u.ä. ein Limit vorhanden. Also wenn in der Stadt über einen Ausbau des Straßenbahnnetzes diskutiert wird, muss (auch) über diese Linie nachgedacht werden. Eine Anbindung des Erzgebirges an den städtischen ÖPNV, wie vorgesehen, wird zudem die Fahrgastzahlen perspektivisch noch ansteigen lassen (vergleiche dazu auch den Anstieg der Fahrgastzahlen auf der Stollberg-Linie), was die Sinnhaftigkeit der Straßenbahntrasse noch steigert.
Der Alternativvorschlag mit einer Straßernbahntrasse, welche von der Bernsdorfer Straße kommend die Reichenhainer Straße in Uni-Höhe kreuzt, ist meiner Meinung nach nicht zielführend, da damit Firmen im unteren Teil der Reichenhainer Straße, sowie das Pegasuscenter trotzdem durch eine separate Buslinie erschlossen werden müsste.
Abschließend bin ich der Meinung, dass es zwar schade um die Allee ist, allerdings in allen Planungen entsprechende Ersatzpflanzungen vorgesehen sind, so dass innerhalb von ca. 20 Jahren der ursprüngliche Alleecharakter der Straße mit Straßenbahntrasse und zusätzlicher Verkehrsverlegung auf die nun ausgebaute Güterbahnhofstraße wieder hergestellt werden kann. Der angegebene Zeitraum ist also für mich gewissermaßen der Preis für einen deutlich verbesserten Nahverkehr in diesem Teil von Chemnitz.
Im Amtsblatt vom 18.07.2012 wird vom Stadtoberhaupt dargelegt, daß alle Teile der
Uni damit erstmals per Bahn verbunden sein werden.
Tatsache ist jedoch, daß durch die Bahnstrecke nach Aue/Adorf und jetzt die
Erzgebirgsbahn der Verbund bereits seit Jahrzehnten besteht.
Am Hauptbahnhof der Bereich Kanzler, am Südbahnhof der Campus Reichenhainer
Straße , am Bahnhof Reichenhain der Betriebsteil Erfenschlager Straße.
Natürlich fährt die Bahn nicht bis an die Gebäude.
Lediglich für die Studenten am Campus muß eine Haltestelle und eine intelligente
Erreichbarkeit geschaffen werden.
Die Kosten für diese ca. 500 m sind wesentlich geringer als für die gesonderte
Straßenbahnlinie von ca. 3 km einschl. Nebenanlagen.
Die Probleme Platanen, Garagen, Grundstücke, Kleingärten , Brückenneubau usw.
sind dann vom Tisch.
Jeder der einen Baum erhält – ob auf seinem eigenen Grund und Boden oder im öffentlichen Raum – sollte für den Unterhalt und die Pflege Fördermittel zugesprochen bekommen. Dient er doch damit allen. Klima- und Umweltschutz sollte unsere oberste Prämisse sein und nicht von technokratischen Ideen unter dem Deckmäntelchen der Zukunftsträchtigkeit verdrängt werden.
Im vorgenannten Amtsblatt wird auch ausgeführt, daß durch die weitestgehende Nutzung vorhandener Strecken das Chemnitzer Modell besonders wirtschaftlich ist.
Tatsache ist jedoch, daß laut öffentlicher Ausschreibung für die Stufe 2 extra eine ca. 2,5 km lange neue Straßenbahnstrecke mit Nebenanlagen und laut Ausschreibung Ingenieurbau ein zweigleisiger ca. 3,4 km langer Streckenabschnitt auf der Eisenbahnstrecke mit Bahnhofsbereichen und 6 neuen Brückenbauwerken errichtet werden sollen.
Besonders fragwürdig ist die Formulierung in der öffentlichen Ausschreibung, daß die Linienführung der neuen Straßenbahnstrecke bereits festgelegt ist, obwohl durch die Landesdirektion Chemnitz informiert wurde, daß im Rahmen der Entwurfsplanung eine detaillierte Einbeziehung und Abstimmung mit den Betroffenen erfolgen wird.
Zwei Gleise liegen bereit im Gleisbett, das Gleis der Erzgebirgsbahn und das Gleis „Rohr-und Kaltwalzwerk“, die dann nicht mehr im Betrieb sein werden. Warum sollen noch 2 Gleise errichtet werden?
Beim Pilotprojekt nach Stollberg fährt die Citybahn ab der Wendeschleife Altchemnitz direkt auf die eingleisige Strecke der Eisenbahn. Es war nur eine kurze Schienenverbindung erforderlich. Hier treffen die suggerierten Vorteile voll zu.
Der erhöhte Fahrgastbedarf tritt doch nur zwischen Innenstadt-Campus und Campus Reichenhainer Straße auf. Laut Aussage der Wissenschaftsministerin des Freistaates, Frau von Schorlemer in der FP vom 25.02.2012 kommt die Welle der Studierwilligen nunmehr aus dem Westen. Diese werden doch wohl kaum in Thalheim wohnen wollen.
Es ist schon viel gesagt! Es wäre mir interessant öffentlich zu erfahren, warum die bestehende Eisenbahntrasse ins Erzgebirge, Aue, Thalheim nicht möglich ist. Abgesehen,dass die Städte aufgerufen werden Grün zu erhalten sollte der Kostenaufwand geklärt werden! Der Überflieger hat Chemnitz doch schon genug unnötige Unkosten gebracht. Soll so eine Pleite nocheinmal produziert werden? Das Geld könnte man sicher viel sinnvoller verwenden! Offenbar wurde hier ohne exakte Vorüberlegung und ohne die Bürger zu befragen eine fertige Entscheidung getroffen.Ich hoffe auf eine sinnvollere Entscheidung.
Es wird hier geredet, als würde 24h am Tag ein riesiges Verkehrsaufkommen diese Bahnlinie rechtfertigen. Wenn einmal mit einem Schlag 700 Studenten aus dem Audi-Max kommen und davon sofort 300 in die Stadt wollen, entsteht ein plötzliches Aufkommen, das eben 90% des Tages nicht vorhanden ist. Wir werden die leeren Bahnen sehen im größten Teil des Tages. Die neuen Bäume sind reine Dekoration, da niemand da mehr lang gehen kann.
Chemnitz ist keine attraktive Stadt und die wenigen schönen Stellen die es in Chemnitz gibt werden für solch sinnlose Sachen wie dem Bau einer Straßenbahnlinie dem Erdboden gleich gemacht. Ich hoffe dass ich bis dahin hier weggezogen bin. Dies sollte jeder machen der noch jung ist und nicht in so einer Stadt wie Chemnitz leben möchte, die durch jede “Modernisierung” unattraktiver und hässlicher wird.