Viadukt- Infoveranstaltung am 14.2. um 17 Uhr Annenschule
Über die Presse erfährt man, dass die Deutsche Bahn, die Stadtverwaltung und Ingenieurbüros über die geplanten Maßnahmen an der Bahnstrecke ab Km 80,5-km 83,3 der Bahnstrecke Dresden-Werdau zu der Veranstaltung informieren wollen. Das ist etwa der Bereich vom Dresdner Platz bis zum Walkgraben. Eine Menge an EÜ (Eisenbahnüberführungen) und Stützmauern sind zu erneuern.
Darunter eben auch denkmalgeschützte Bahnbrücken, welche die Kriege überstanden haben und die DDR-Zeit. Es ist gar keine Frage, wenn etwas wirklich verschlissen ist, dann kann es nicht erhalten werden. Wenn aber das namhafte Ingenieurbüro GMG Dresden auf seiner Referenzliste zu der Aussage kommt, dass die Brückenbögen des Viaduktes Annaberger Str. stabil sind und die Gerberträger ausgetauscht oder ertüchtigt werden können, dann ist der Abriss nicht einzusehen! Gleiches gilt auch für die wertvollen Brücken Reichenhainer Straße.
Auch erfahrene Stahlbaubetriebe, welche die große Brücke in Rendsburg und die U2 Brücken in Berlin sanierten, halten die Sanierung für möglich. Spezialisten waren bereits hier.
Zur Zeit führt die Bahn-Projektbau die Umweltveträglichkeitsprüfung im Scopingverfahren durch. Aus der Beteiligungsliste kann man erfahren, wer dazu Stellung nehmen darf: zwei Anglerverbände(!), die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald(!), der Landesjagdverband(!), Landesverein Sächsischer Heimatschutz und die Verwaltung der Stadt und Landesdirektion neben weiteren Beteiligten. Es fehlen die Vereine, die gerade für die Chemnitzer Geschichte viel tun, auch das Industriemuseum. Bürgerinitiativen, welche für den Erhalt der Brücken eintreten, werden erst gar nicht beteiligt, deren Stimmen zählen nicht.
Im Podium werden sitzen Herr Fröhlich (DB Netz AG) als Bauherr, Herr Buchmann (DB Projektbau), Herr Prof. Geißler (GMG), Herr Dietz (Wettbewerbssieger), Frau Bürgermeister Wesseler und Herr Gregorczyk, Tiefbauamtsleiter.
Keiner von den Herrschaften stammt aus Chemnitz (außer Herr Gregorczyk) und hat zu diesen Bauten eine emotionale Bindung.
Wer dorthin geht, sollte aber auch alle möglichen fachlichen Argumente überdenken und sich vorbereiten.
Natürlich werden auch Chemnitzer die vorgesehenen Maßnahmen ohne Abstriche unterstützen.
Entsprechend unserem Statut treten wir aber für den Erhalt wertvoller alter Bausubstanz dann ein, wenn sich diese ertüchtigen lässt für eine längere Zeit.
Auch weitere Initiativen haben sich gegen den Abriss eingebracht.
Erhaltet diese Chemnitzer Wahrzeichen-erhaltet die Identität der Stadt-schon zu viel wurde zerstört!
2 Gedanken zu „Viadukt- Infoveranstaltung am 14.2. um 17 Uhr Annenschule“
Die 3-stündige Veranstaltung endete mit dem Ergebnis, dass ein nicht machbarer Vorschlag zum Erhalt der großen Brücke über Annaberger/Beckerstraße zur wohlwollenden Prüfung durch Projektbau Bahn angenommen wurde. Das ist ein Alibi, um alle 5 Stahlbrücken abreißen zu können weil Gutachten existieren, die keiner einsehen darf vorläufig. Viele ältere Stahlbrücken wurden nach Prüfung erhalten und saniert. Das ist kein Provinzdenken, etwas Altes erhalten zu wollen. Stadt der Moderne bedeutet, dass in den Köpfen der Menschen sich kreatives, modernes und humanes Denken sich anfindet. Breite, aber verstopfte Straßen, Gleise für 160km/h, auf denen nur 80km/h gefahren werden dürfen wie auf dem Chemnitzer Bahnbogen zeugen nicht von modernen Errungenschaften. Was wäre zu tun? Es gibt wirklich gute Vorschläge, die eine oder andere Brücke zu erhalten und darüber sollte man sprechen.
Darüber ist noch an anderer Stelle zu sprechen. Das Stadtforum bindet den Bürger ein. Die Prüfungen hierzu sind noch nicht abgeschlossen. Es besteht weiterhin Gesprächsbedarf.