Keine koordinierte Planung im Rathaus…
…mindestens im folgenden Skandal:
Während in der freien Wirtschaft eine unkoordinierte Planung für ein Produkt eine Firma in den Ruin treiben kann, ist das in einem Rathaus nicht möglich. Es wird weiter gewurstelt.
Zum Sachverhalt: am 12. September erfuhr man in der „Freien Presse“ erstmals von einer Planung des städtischen Entsorgungsbetriebes für riesige Becken entlang der Mühlenstraße, obwohl unlängst eine Rahmenplan-Studie für diesen Bereich mit Albert Speer&Partner voller Euphorie erarbeitet wurde.
Das Stichwort „KARREEBEBAUUNG“ und Abriss der DDR-Wohnungsbauten waren wichtige Ziele. Inzwischen wurde auch schon ein großer Block vernichtet. Die Karreebebauung der Gründerzeithäuser an der Mühlenstraße gegenüber war der Stadt vor 10 Jahren den Abriss einer geschlossenen Zeile wert.
Aber nun zum Thema: man erfährt, dass das Regenüberlaufbecken RÜB RU2, das Trennbauwerk und das Drosselbauwerk von der Schwimmhalle bis zur Unteren Aktienstraße keine Hochbauten und keine Grünanlagen mehr zulassen für die fernere Zukunft! In der Ratsvorlage des Dezernates 3/ESC Nr. I-042/2014, unterschrieben von Herrn Runkel wird gesagt, dass diese Standorte bereits seit 2003 im Abwasserbeseitigungskonzept (ABK)verankert sind. Wem sind sie aber bekannt gewesen? Etwa dem Dezernat 6 mit Frau Wesseler an der Spitze? Offenbar nicht, denn dann hätte die Stadtplanung die Rahmenplanung für diesen Bereich nicht in der Form fertigstellen können oder dürfen.
Man muss doch das Anliegen der Stadt und Frau OB Ludwig an der Spitze begrüßen, den Brühl endlich wieder mit Leben zu erwecken durch eine attraktive Gestaltung und entsprechendes Umfeld. Spätestens dann, als erste Ergebnisse der Plandiskussionen mit Speer in der Presse erschienen, hätte sofort Herr Runkel eingreifen müssen und seine Ansprüche dort geltend machen müssen. Im Gegenteil, im letzten Auftritt in der „Drehscheibe Chemnitz“ sagte er aus, dass man von einem Architekten erwarten muss, alle Bedingungen zu erforschen, die am Standort möglich sind. Das ist eine Ausrede! Gäste zeigt man die Bedingungen dieser Stadt und dann erwartet man neue Ideen.
Wie oben angedeutet, hätte so ein unkoordiniertes Arbeiten in einem Betrieb mindestens zu einer Abmahnung geführt, wenn nicht zu einer Entlassung.
Was ist zu tun?
Der alternative Standort am Stumpf Brückenstraße ist um 2 Mill. teurer. dafür kann aber die Bebauung entlang der Mühlenstraße vermieden werden. Die Bäume könnten stehen bleiben und eine gute weitere städtebauliche Entwicklung erfolgen. Dafür sollten sich die Stadträte entscheiden. im Moment hat die Frau OB einen Planungsstopp verfügt.
Wir wollen nicht unbedingt verallgemeinern, aber man muss fragen, was erwartet uns noch für die Zukunft an Überraschungen, weil nicht alle Aspekte bedacht wurden?
Wir sind keine Bedenkenträger, aber oft bewahrheiten sich unsere Voraussagen. Wir haben hier weitere Themen zum Innenstadtring, zur Reichenhainer Straße und der Abholzung der Mittelallee für eine nicht auslastbare Straßenbahn sowie der mangelnden Unterstützung zum Erhalt der sanierbaren Bahnviadukte. Wir erwarten vom neuen Stadtrat, dass er die genannten Vorhaben unter die Lupe nimmt und hinterfragt.
Warum hat man diese Granate hier in den neu gewählten Stadtrat geworfen? Weil so viele neue Räte sich erst orientieren müssen und besser still halten? das wird nicht der Fall sein, denn wir sind eben von den Räten über diesen Skandal informiert worden.
Behalten wir die Entwicklung im Auge!
Ein Gedanke zu „Keine koordinierte Planung im Rathaus…“
Hoffentlich führt der von der OB veranlasste Planungsstopp dazu, dass noch einmal alles überdacht wird. Auch die Abwasserkonzeption, denn bei Hochwasser wird auch der große Behälter nicht reichen, um die geforderte Konzentration der Abwässer in die Chemnitz zu garantieren.