Denkmale erhalten! Unsere Hoffnung stirbt zuletzt…

Denkmale erhalten! Unsere Hoffnung stirbt zuletzt…

Nicht heutige Idealisten, Fetischisten und ewig rückwärts Gewandte wenden sich Gebäuden, Brücken und Ensembles zu, die in ihrer Gestaltung als einmalig und besonders gelungen bezeichnet werden. Das ist alles keine Erfindung der neuen Zeit. Bereits König Johann von Sachsen begründete 1850 ein Altertumsmuseum und brachte über die Bauhistoriker Steche und Gurlitt die Inventarisierung der Schlösser und Kirchen in Sachsen auf den Weg. Später dann die Gesetzgebung zum Denkmalschutz. Diese war etwa 1925 abgeschlossen. Viele Objekte sind durch den Krieg zerstört worden. Für die Anlage von neuen Zentren und Vierteln wurden nach 1945 unbedacht ebenfalls viele Objekte nicht nur in Chemnitz abgerissen. Nach 1990 standen hier viele Fabriken leer, die oft hochwertig gebaut und gestalterisch wirksam entweder einen neuen Nutzer fanden, dahinvegetieren oder abgerissen wurden. Hier in Chemnitz sollen etwa 95 Industriedenkmale von geschätzt 500 gerettet worden sein, wie T. Morgenstern von der Unteren Denkmalbehörde jüngst ausführte. Ob das als Erfolg gelten kann sei dahingestellt, einzelne Leuchttürme ragen hervor wie das Sächsische Industriemuseum und jetzt die eh. Haase-Färberei. Wenn die Bürger aber nicht aufpassen, werden weiter Gebäude oft sinnlos abgerissen. Deshalb auch gibt es das große Interesse der Chemnitzer, die Brücken des Chemnitzer Bahnbogens zu erhalten und den Stadthallenpark wie er jetzt sich darstellt. Neuestes Beispiel von Leichtsinn im Denken ist das als „Häuslerei“ in der Denkmallsite stehende Gebäude Annaberger Str. 431 in Harthau. Obwohl dies ein Stadtrat(!) kaufen wollte, fiel es jetzt der Abrissbirne zum Opfer. Dort ist eine straßenbegleitende Bebauung vorhanden und man wird künftig öde Hallen dort sehen.

Vor einiger Zeit wurde am Kontorgebäude einer eh. Fabrik an der Limbacher Straße 167 beim Abriss einer Halle „aus Versehen“ die hintere Front mit beseitigt. Es steht schon zwei Jahre als halbe Ruine da und wird auf diese Weise verfallen. Die Frontseite hat ein sehr repräsentatives Aussehen und ein Verlust wäre für das Stadtbild dort negativ.

 

 

Wann also bewegt sich etwas dort? Wir sind auf einen Kommentar hier gespannt, der vielleicht auch einmal von Seiten einer Behörde kommen könnte. Nur so stellt sich nämlich bürgernahes Verhalten deutlich dar!

2 Gedanken zu „Denkmale erhalten! Unsere Hoffnung stirbt zuletzt…

  1. Sehr erfreuliche Nachricht: Das Gebäude befindet sich in Arbeit! Die durch einen Bagger zerstörte Rückseite wird an einen bestehenden Bau angeschlossen und die drei historisch wichtigen Seiten werden restauriert. Damit ist ein Schmuckstück doch noch gerettet worden. Wollte man das Gebäude einst durch den Bagger ganz abrisswürdig machen? Die Denkmalbehörde hat sicher ihren Anteil an der Rettung der Fabrikantenvilla.

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