Die Zukunft des Sportforums

Wie neulich in der Freien Presse zu lesen und nochmals im Amtsblatt beweihräuchernd wiedergegeben, ist der Stadt Chemnitz ein neuerlicher Clou dilettantischer Stadtplanung gelungen! Man plant, das Sportforum in Angriff zu nehmen. Dazu soll sich neben der Kommune auch das Land beteiligen. Sollte jetzt vielleicht bei dem einen oder anderen die Hoffnung keimen, hier wird zukünftig wieder an wunderbare Tradition Chemnitzer Sportgeschichte angeknüpft – er wird enttäuscht.

Man möchte zwar die Leistungszentren der einzelnen Sportarten stabilisieren, das ist aber weniger relevant für eine breite Öffentlichkeit denn für interne Qualität. Viel entscheidender ist, das Hauptstadion, einst Austragungsort von Fußball-Länderspielen oder internationalen Leichtathletik-Meetings soll platt gemacht werden. Dazu fällt als erstes der Turm des Marathontores, es folgen die Zuschauertraversen. Die legendäre Radrennbahn wird gerade mal für Trainingszwecke saniert. Nachdem die Stadt jahrelang dem Verfall des Sportforums tatenlos zugesehen hat, werden nun die Reste zusammengeschoben und weggekehrt. Und dazu fordert man auch noch das Land auf, sich finanziell zu beteiligen. Das ganze wird dann der Öffentlichkeit auch noch als „neues Konzept der Stadt für das Sportforum“ vorgestellt.

An anderer Stelle werden Millionen für ein neues, sicher wichtiges Fußballstadion investiert, das in seiner Funktionalität gerade mal einen Nachmittag alle zwei Wochen genutzt wird.

In diesem Zusammenhang hätte sich doch – mit etwas Weitblick – sicher eine gemeinsame Zukunft für beide Funktionen an der Reichenhainer Straße finden lassen. Eine bis dato fragwürdige Bahnlinie des Chemnitzer Modells für diese Strecke würde dann auch mit etwas mehr Sinn hinterlegt werden.

Und so verschwindet ein weiteres Stück Identität aus der Stadt…

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Kritik an Abrissplänen Viadukt

Die Zeitschrift DIE WELT befaßt sich am 21. März mit dem Chemnitzer Eisenbahnviadukt und den Abrissplänen der Bahn:

Viadukt – DIE WELT

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Eisenbahnviadukt – Alternativvorschlag

Das Stadtforum hat sich im Nachgang an die Veranstaltung zum Eisenbahnviadukt Beckerstraße?Chemnitzfluss?Annaberger Straße in der Annenschule nochmals zusammengefunden und Gedanken zu den vorgebrachten Argumenten ausgetauscht.
Diese möchten wir hiermit gern kundtun.
Es wurde auf der o.g. Veranstaltung ein Vorschlag unterbreitet, der den partiellen Erhalt – genauer den Erhalt der äußeren Seitenbauteile und eine dazwischen verlaufende Neubaukonstruktion aus Stahlbeton zum Inhalt hatte. Dieser Vorschlag wurde von den Vertretern der Bahn als zu
überprüfende Variante mitgenommen, ebenso wurde dieser Vorschlag von den Medien in der Folge als Strohhalm zum Erhalt aufgegriffen.
Nach unserer Auffassung ist dieser Vorschlag nicht ausführbar, mindestens nicht im Sinne eines sensiblen Umgangs mit einem zu erhaltenden Kulturdenkmal. Das begründet sich wie folgt:
Zum ersten und für unser Verständnis wichtigsten Punkt, dem Erscheinungsbild: Durch die Liquidierung der gesamten inneren Konstruktion würde sich die Ästhetik des Fachwerkes auflösen, die filigrane Erscheinung ginge verloren. Dabei ist die Untersicht des Viaduktes besonders beeindruckend. Letztendlich bliebe eine neue Betonkonstruktion übrig, deren Seitenansicht durch die Außenbauteile der historischen Brücke etwas kaschiert würde, das Erscheinungsbild würde „aufgeklebt“ anmuten. Weiterhin würde diese Mischbauweise nicht den gewünschten Effekt der
Durchgangsverbreiterung Annaberger Straße / Chemnitzfluss erzielen – es sei denn, eine weitere Krücke würde eingebaut, nämlich der Wegfall des Mittelpfeilers.
Ein zweiter wichtiger Punkt ist die technische Machbarkeit. Der Aufwand – den gesamten Mittelteil aus der Verbundkonstruktion der Nietenbrücke zu lösen erscheint enorm und im Sinne der Sache unverhältnismäßig. Dies wird bei Betrachtung von der Gründung bis zum Verbund der Fahrbahnebene deutlich. Zudem erfordert der in dem Vorschlag verbliebene historische Teil eine ebenso aufwändige Sanierung der Beschichtung und der tragenden Bauteile wie die Gesamtbrücke bei Kompletterhalt.
Was diese Variante letztendlich für die Baukosten bedeutet, ist absehbar. Nach unserer Meinung dient dieser Vorschlag gerade als Alibi, um Abrissgegnern letztendlich eine von der Bahn geprüfte, aber final abzulehnende Alternative vorzeigen zu können.
Wir würden gern einen weiteren Alternativvorschlag unterbreiten, der ggf. alle Beteiligten befriedigen könnte: Erhalt des kompletten Brückenbauwerkes und entsprechende Sanierung bei Verlagerung der beiden Richtungsfahrgleise auf jeweils eine der beiden parallelen Einzelbrücken mit mittiger Stromführung (jetzt zwei Gleise auf einem Brückenteil und Stromversorgung auf dem anderen Brückenteil). Dies führt im Wesentlichen zur Belastungsminderung der Gesamtkonstruktion im Vergleich zum Ist?Zustand und würde trotzdem die verkehrstechnischen Parameter im Kontext Baudenkmal nach unserem Dafürhalten erfüllen.
Wir fordern weiterhin die Offenlegung der Bestandsgutachten aus dem Wettbewerb vor dem Planfeststellungsverfahren. Ebenso sollten die fördertechnischen Rahmenbedingungen offengelegt werden.
Wir als Stadtforum würden uns im weiteren Prozess ein stärkeres Engagement der Stadt für dieses im Zusammenhang mit der Industriegeschichte von Chemnitz bedeutende Bauwerk wünschen.
Außerdem sollte generell auch über die weiteren im Verlauf der Eisenbahnstrecke auf Stadtgebiet befindlichen Brücken nachgedacht werden. Auch hier scheint der Abriss sicherlich vermeidbar.

bild_5_Michael_Backhaus, ChemnitzFoto: Michael Backhaus

 

P1170098Foto: Gert Rehn

Die Eisenbahnüberführung Bernhardstraße als genietete Brücke wurde beispielhaft saniert, so wie wir es von der DB Netz für das Viadukt auch erwarten.

 

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Viadukt- Infoveranstaltung am 14.2. um 17 Uhr Annenschule

Über die Presse erfährt man, dass die Deutsche Bahn, die Stadtverwaltung und Ingenieurbüros über die geplanten Maßnahmen an der Bahnstrecke ab Km 80,5-km 83,3 der Bahnstrecke Dresden-Werdau zu der Veranstaltung informieren wollen. Das ist etwa der Bereich vom Dresdner Platz bis zum Walkgraben. Eine Menge an EÜ (Eisenbahnüberführungen) und Stützmauern sind zu erneuern.

Darunter eben auch denkmalgeschützte Bahnbrücken, welche die Kriege überstanden haben und die DDR-Zeit. Es ist gar keine Frage, wenn etwas wirklich verschlissen ist, dann kann es nicht erhalten werden. Wenn aber das namhafte Ingenieurbüro GMG Dresden auf seiner Referenzliste zu der Aussage kommt, dass die Brückenbögen des Viaduktes Annaberger Str. stabil sind und die Gerberträger ausgetauscht oder ertüchtigt werden können, dann ist der Abriss nicht einzusehen! Gleiches gilt auch für die wertvollen Brücken Reichenhainer Straße.
Auch erfahrene Stahlbaubetriebe, welche die große Brücke in Rendsburg und die U2 Brücken in Berlin sanierten, halten die Sanierung für möglich. Spezialisten waren bereits hier.

Zur Zeit führt die Bahn-Projektbau die Umweltveträglichkeitsprüfung im Scopingverfahren durch. Aus der Beteiligungsliste kann man erfahren, wer dazu Stellung nehmen darf: zwei Anglerverbände(!), die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald(!), der Landesjagdverband(!), Landesverein Sächsischer Heimatschutz und die Verwaltung der Stadt und Landesdirektion neben weiteren Beteiligten. Es fehlen die Vereine, die gerade für die Chemnitzer Geschichte viel tun, auch das Industriemuseum. Bürgerinitiativen, welche für den Erhalt der Brücken eintreten, werden erst gar nicht beteiligt, deren Stimmen zählen nicht.

Im Podium werden sitzen Herr Fröhlich (DB Netz AG) als Bauherr, Herr Buchmann (DB Projektbau), Herr Prof. Geißler (GMG), Herr Dietz (Wettbewerbssieger), Frau Bürgermeister Wesseler und Herr Gregorczyk, Tiefbauamtsleiter.
Keiner von den Herrschaften stammt aus Chemnitz (außer Herr Gregorczyk) und hat zu diesen Bauten eine emotionale Bindung.

Wer dorthin geht, sollte aber auch alle möglichen fachlichen Argumente überdenken und sich vorbereiten.
Natürlich werden auch Chemnitzer die vorgesehenen Maßnahmen ohne Abstriche unterstützen.

Entsprechend unserem Statut treten wir aber für den Erhalt wertvoller alter Bausubstanz dann ein, wenn sich diese ertüchtigen lässt für eine längere Zeit.
Auch weitere Initiativen haben sich gegen den Abriss eingebracht.

Erhaltet diese Chemnitzer Wahrzeichen-erhaltet die Identität der Stadt-schon zu viel wurde zerstört!

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Zum Artikel der Freien Presse vom „Denkmalschutz fordert Erhalt maroder Häuser in Kappel“ 23.11.2013

Was ist eigentlich “marode”? Das ist für mich auch eine Gesellschaft, die ihre Vergangenheit mit der Abrissbirne behandelt.
Die Häuser Reitzstraße 2 und 4 gehörten zu den ersten „Neubauten“ in Chemnitz nach dem Krieg.
Dass diese Häuser nicht dem „modernen“ Industriestandard entsprechen, dürfte unstrittig sein.
Doch funktioniert haben diese Häuser und marode sind sie erst geworden, nachdem sie von der ruhmreichen GGG vernachlässigt wurden. Doch es gibt wesentlich schlechtere Gebäudezustände, die saniert wurden und werden.
Und es gab nicht nur eine Unterschriftensammlung, sondern auch eine Gruppe von Bürgen dieser Stadt, die den gesamten Komplex von 6 Häusern von der GGG kaufen wollten. Auch für die Reitzstraße 4 gab es einen Kaufinteressenten und mehrere Mietinteressenten. Es gab Entwürfe einer Architektin. Es gab Gespräche bei der Ober-, Bau- und Sozialbürgermeisterin ( es ging auch um Wohnungen für Allergiker und MCS – Kranke ). Dort gab es zwar löbliche Worte, jedoch nur Unterstützung von den Selbstnutzern aus Leipzig. Alles hätte sich weiter entwickeln können. Es wäre möglich gewesen, diesen Komplex mit viel Grünfläche für kinderreiche Familien und ältere Herrschaften zu nutzen. Es gab eine Anfrage einer Tagesmutti, die Räume in der Reitzstraße 2 haben wollte. Und es gab sogar schon eine Zusage der GGG an die Gruppe. Es gab … gab schon vieles. Doch dann hielt es die ruhmreiche GGG nicht einmal für nötig, der Gruppe mitzuteilen, dass an die WCW verkauft wird.
Offensichtlich sind in Chemnitz Initiativen von Bürgern nicht gewollt, es sei denn, sie werden politisch von heute zugelassenen Funktionären korrekt gesteuert.
Die WCW hat gewusst, dass die Häuser unter Denkmalschutz stehen. Das Bild der Bautafel verriet jedoch nicht, wie groß der neue Komplex neben den denkmalgeschützten Häusern werden sollte und nun mittlerweile ist. Die frühere Wohnanlage hat sich der Umgebungsbebauung in Richtung Esche-Villa viel besser angepasst als diese Massivbebauung.

Neue Wohnanlage der WCW an der Johannes Reitz-Straße

Neue Wohnanlage der WCW an der Johannes Reitz-Straße

Lösungen gibt es immer, auch für die nun stiefmütterlich wirkenden Häuser Reitzstraße 2 und 4. Man muss nicht nach Industrienorm sanieren, damit es richtig teuer wird und dann die Kostenumlagen und Betriebskosten die Einkünfte der Bürger auffressen. Man muss nur vernünftig und vielleicht auch mal bescheiden bauen und dann hat so mancher Mieter wirklich etwas davon. Doch das muss man wollen und heutzutage auch wagen.
Ach ja. Es soll eine Generationenwohnanlage sein. Ich bin gespannt wo und wie groß der Spielplatz sein wird.

Michael Aurich

Kommentar SF :
Ohne Engagement der Initiative wären diese beiden Häuser auch schon verschwunden, es stellt also einen Teilerfolg dar, der immer noch umgesetzt werden kann. So wie es in den Artikeln ab 2009 angedacht war.
Siehe unter Schlagwort “Reitzstraße weitere drei Beiträge ab 2009)

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Schallschutz an der Zschopauer Straße – “Ein Verbrechen an der Menschlichkeit”

Es ist kaum vorstellbar, was den Anwohnern der Zschopauer Straße im Bereich unmittelbar nach Einmündung des Südringes von Planern und Genehmigungsbehörden angetan wird. Die Aussage eines Anwohners bringt es treffend auf den Punkt – “ein Verbrechen an der Menschlichkeit”. Welcher stadt- und verkehrsplanerische Aspekt kann und soll diesen himmelschreienden Unsinn rechtfertigen?!
Welchen Anspruch haben sich die Planer auf die Fahnen geschrieben – etwa die größtmögliche Diskriminierung der Anwohner in Beton zu errichten?
Und welche Genehmigungsbehörde kann hier ohne schlechtes Gewissen zustimmen?
Seitens der Stadt zieht man sich auf die üblichen Aussagen zum Planverfahren zurück – es habe ja keine Einsprüche von Bürgern gegeben. Mal ehrlich – welcher “normale” Bürger durchschaut die Auslagen fachspezifischer Planunterlagen in denen gerade solche Dinge wie Schall- und Immissionsschutz geschönt dargestellt werden. Doch diese Art “Bürgerbeteiligung” ist ja mittlerweile schon legendär für Chemnitz.
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Für dieses “Bauwerk” sollten sich die beteiligten Planer schämen. Ob die noch als Alibi vorgesehenen Bepflanzungen etwas kaschieren können ist mehr als fraglich.
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…und später sollen mal “Baumkronen von straßenseitig begleitenden Bäumen über die Schallschutzwand wachsen” – eine wirklich herausragende planerische Idee! apropos Bäume – da war doch was in Chemnitz…
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Viadukt Annaberger Straße/ Ecke Beckerstraße

Wir möchten Sie recht herzlich zu unserer zweiten Veranstaltung am
20.10.2013 um 15.00 Uhr in die Agricolastraße 25 in die Ausstellung VIADUKT einladen.
Abriss oder Ertüchtigung?
Unter dem Thema Auseinandersetzung mit historischen Eisenkonstruktionen berichtet Dr. Fischer über die Grundinstandsetzung des Viadukts der Hochbahnlinie U2 in Berlin – Prenzlauer Berg.
Dr. Michael Fischer ist Mitbegründer des Ingenieurbüros Lorenz und Co. Bauingenieure.
Unter Federführung dieses Ingenieurteams wurde von 1999 bis 2010 die Untersuchung, Bewertung und Ertüchtigung des 1,7km langen Viaduktes der Hochbahnlinie U2 in Berlin Prenzlauer Berg verwirklicht.
Denkmalschutz als Ingenieuraufgabe tritt uns hier als faszinierende Maxime des Handelns der Beteiligten an diesem Werk entgegen.
Den Denkmalwert auch des Tragwerkes, heißt – die ursprünglichen ingenieurtechnischen Ideen und Lösungen anzuerkennen, führte zu gezielten Weiterentwicklungen der vorhandenen Elemente.
Professor Lorenz weist in einem Editorial in einem Themenheft der Ingenieurzeitschrift Stahlbau; Juni 2011: „Stahlbau unter Denkmalschutz“ auf den Grundsatz seiner Herangehensweise hin:
„… es geht nicht darum, am Ende einer planerischen Entscheidungskette auch irgendwie noch dem Denkmalschutz Genüge zu tun…“
Dies verweist direkt auf das Thema des Vortrages von Dr. Sebastian Storz und seine Arbeit in den letzten Jahren.
Vermittlung von Wissen über Stadtgeschichte und Verwirklichung von Denkmalschutz jenseits von Alibimaßnahmen! Ohne Wissen von den Wurzeln, von der eigenen Stadtgeschichte keine Identifikation mit dem Gemeinwohl!
Wir freuen uns auf interessante Vorträge engagierter Wissenschaftler und erhoffen uns Impulse, die Deutsche Bahn von der Notwendigkeit der Neubewertung des VIADUKTES bezüglich der Ertüchtigungsmöglichkeit zu überzeugen.

Noch bis zum 22.10.2013 kann hier die Petition gegen den Abriss des Viaduktes gezeichnet werden.

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Foto Michael Backhaus

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Fassaden-Hickhack am Johannisplatz; der “Weinhold”-Bau der TU, ein grauer Koloss

1. Parkhaus am Johannisplatz (Freie Presse vom 12.10.2013)

Wie konsequent eine nicht unwichtige Fassade, nämlich die des neuen Parkhauses am Johannisplatz nach Verlangen vieler Seiten verwirklicht wurde und wie unsere Stadtoberen da reagieren-das ist bemerkenswert. Abgesehen davon, dass es nun im Zentrum vor Hoch-und Tiefgaragen wimmelt und noch mehr dazu kommen sollen, kann eine Fassade ein verkorkstes Stadtbild nicht retten. Aber nun zu dem Hickhack. Geplant war zuerst eine Fassade aus Metallgewebe. Diese musste infolge Kritik des Bauausschusses und des Kuratoriums für Baugestaltung vom Planer überarbeitet werden. Nun stellte der Investor eine Terrakotta-Fassade vor und kommentierte sie selbst: “Mit seiner Natursteinfassade…. fügt es sich harmonisch in die Umgebung der wertvollen Nachbargebäude-der ehemaligen Sparkasse und der alten Bundesbank ein.” Das Parkhaus ist fertig und nun wird die fertige Fassade u.a. vom Stadtrat Herrn Dr. Füßlein und der Baubürgermeisterin Frau Wesseler ob ihrer “Hässlichkeit” kritisiert. Auf Anfrage erklärte die Stadtverwaltung, dass der Investor den “Empfehlungen von Bauausschuss und Kuratorium nicht gefolgt ist aus Kostengründen. Dies sei nicht zu beanstanden, da es sich um ein privates Bauvorhaben handle.” Der Frau Oberbürgermeisterin B.Ludwig aber gefällt die Fassade: “die jetzige Lösung passt an den Wall und fügt sich gut zu den Nachbargebäuden.”
Wozu braucht es da die Meinung der Bürgerschaft, des Stadtrates, der Baubürgermeisterin, des Kuratoriums und selbst des Investors, wenn der fertige Bau ganz anders in Erscheinung tritt? “Im Rahmen des Baugenehmigungsverfahrens habe er dann aus Kostengründen. von der Natursteinfassade Abstand genommen.” Also eine Billiglösung zwischen seine “wertvollen Nachbargebäude” bevorzugt. Hier drängt sich der Gedanke auf, dass die teure Lösung erst einmal eine Beruhigungspille war, um überhaupt eine Baugenehmigung zu erlangen.
Bei allen Verdiensten des Investors- mit dem Zubau der Arkaden im Rawema-Gebäude lief das ähnlich. Erst war der Stadtrat, der Bauausschuss und das Kuratorium dagegen, schließlich wurde auf Druck des Investors dem Zubau zugestimmt, was heute keine gute Lösung für die Bürger darstellt. Man läuft so gut wie ungeschützt im Regen an dem großen Klopper lang. Aber das Privatinteresse des Herrn K. setzte sich durch nach der Drohung, sich aus Chemnitz zurückzuziehen. Und so etwas wirkt immer.
So wird Stadt gestaltet!!

2. Fassade Weinhold-Bau der Technischen Universität an der Reichenhainer Straße ((FP vom 8.10.2013)

Die Presse tittelt: “Koloss in Schwarz und Grau…)

Wenn ein großes Gebäude aus DDR-Zeiten (1973) modernisiert wird für 55,25 Mill. Euro dann sollten sich alle freuen. Und das werden auch viele. Das soll gar nicht zerredet werden, dass dies ein Erfolg für die TU ist. Was aber die Baugeschichte der Umplanung des Weinhold-Baus angeht, darüber kann man auch ein Buch schreiben. Zunächst war ja der Einbau der Campusbibliothek dort geplant. Von Kennern der Deckentragfähigkeiten, wurde das gleich als obsolet angesehen. Die beauftragten Planer aus München aber brauchten geraume Zeit, um zu dieser Erkenntnis zu kommen und die jetzige Nutzung vorzusehen.
Bei der Neuplanung wurde erheblich in die Substanz eingegriffen. Es blieb nur ein Skelett übrig, der Zwischenbau musste weichen. Auch wurden zwei Geschosse abgetragen. Was uns jetzt an äußerer Erscheinung entgegentritt, erinnert in keinster Weise an den Baugedanken der früheren Planer. Man möchte meinen, dass es ein Bau einer Einrichtung ist, die es 1km weiter gibt, dem Gefängnis. Ein ausdrucksloser, grauer Koloss eben. Aber ein Ergebnis eines Wettbewerbes, das sich nun in Funktion und Gestaltung bewähren muss

Gebäude und Fassadendetails Fotos: Kay Kippig

Gebäude und Fassadendetails
Fotos: Kay Kippig

Der frühere Baukörper mit Details hier noch einmal zur Erinnerung. In einem Zeitungsartikel wird auch gesagt, dass der Weinhold-Bau zu den größten Universitätsgebäuden der DDR gehörte und in seiner Durchbildung mit Gebäuden des berühmten Architekten Le Corbusier verglichen wurde. Und so war es auch.
Die vorgestellten Sonnenblenden in der Art der “Brise soleils”, die Höhe des Baukörpers, die mittlere Gliederung und auch der Zwischenbau mit der ehemaligen Teilbibliothek für Elektrotechnik waren markante und ausdrucksvolle Bauelemente. Man hat versäumt, den Bau unter Denkmalschutz zu stellen. Unabhängig davon wäre es undenkbar gewesen, dass ein Gebäude, etwa der TU Westberlin aus den siebziger Jahren, in einer Art verhunzt würde, wie es hier geschehen ist. Es gilt nämlich dort (und auch hier!) das alte Architektenrecht des geistigen Eigentums. Die kleinste Veränderung kann der Architekt als seine geistige Schöpfung einklagen, aber hier hatte man keinen Respekt und machte, was man wollte. Es war kein Privatarchitekt, der das Haus plante, nur (!) ein Volkseigener Betrieb (Iproplan Dresden). Und so hatte man nichts zu befürchten. Es durfte nichts mehr an die DDR erinnern.

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Unterschriftenlisten liegen aus – das Tietz verweigert Auslage

Die Unterschriftenlisten zur Zeichnung der Petition für den Erhalt des historischen Eisenbahnviaduktes Annaberger/Beckerstraße liegen ab sofort an folgenden Stellen aus und können auch dort unterzeichnet werden:

Morgner Archiv Agricolastraße 25 (Öffnungszeiten: Samstags von 11:30 – 18:00 Uhr)
Café Michaelis Am Düsseldorfer Platz 1
Restaurant Brazil Innere Klosterstraße 10
Restaurant Buono Theaterstraße 7
Restaurant Heck-Art Mühlenstraße 2
Cafeteria Südeck Reichenhainer Straße 52

Das Tietz hat die Auslage der Unterschriftenlisten “aus Gründen der Neutralitätspflicht” verweigert und meint “wegen ein paar Unterschriften rechtliche Fehler” vermeiden zu müssen. Peinlich und beschämend für ein sogenanntes Kulturkaufhaus.

Die Petition kann weiterhin natürlich auch hier online gezeichnet werden.

Information 27 09 2013

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Historisches Eisenbahnviadukt, Annaberger Straße

Am 8. September zum Tag des offenen Denkmals 2013 informierten Sandro Schmalfuß und Frank Kotzerke vor Ort am Eisenbahnviadukt die Öffentlichkeit, anwesende Stadträte und Vertreter der Medien über die Informationslage zum von der Deutschen Bahn AG geplanten Abriss des historischen Eisenbahnviadukts Annaberger Straße und über das Zwischenergebnis der Petition „Erhalt des historischen Chemnitztalviadukts in der Chemnitzer Innenstadt – Nein zum Neubau“. Die Veranstaltung wurde gerahmt vom Spiel des bekannten Ensembles für Alte Musik, Convivium Musicum Chemnicense.
Im Anschluss fand eine Diskussionsrunde statt.
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Die Anwesenden sprachen sich gemeinsam mit den Initiatoren der Petition für einen Erhalt des historischen Viadukts aus. Es bestand Einigkeit über die Notwendigkeit der Prüfung und Abwägung aller Voraussetzungen und Möglichkeiten für einen Erhalt des Viadukts und damit über die Notwendigkeit eines unabhängigen Gutachtens zum Zustand der Konstruktion sowie über die Offenlegung der Planungen und bereits angefertigten Gutachten der Deutschen Bahn AG.

Die seit 23.04.2013 aktive Petition für den Erhalt des historischen Viaduktes fand bisher über 3900 Unterstützer. Darunter neben der Zeichnung durch ca. 2150 Chemnitzer, Unterzeichner aus der Politik, der Geschichtswissenschaft und der Architektur, so Lehrbeauftragte der Hochschulen Chemnitz, Weimar, Freiberg, Erfurt, Darmstadt, Augsburg etc.
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Wir rufen die Fraktionen des Chemnitzer Stadtrates auf, zu dieser Forderung einen gemeinsamen Konsens zu finden und diesen der Deutschen Bahn AG anzutragen.

Petition: „Erhalt des historischen Chemnitztalviadukts in der Chemnitzer Innenstadt – Nein zum Neubau“

Petition

In diesem Zusammenhang möchten wir gern auf die nächste Veranstaltung zum Erhalt des Eisenbahnviaduktes hinweisen. VIADUKT findet am 29.09. um 16.00 Uhr im “Morgner Archiv” – Agricolastraße 25 statt und stellt sich – unter der Schirmherrschaft von Michael Morgner und seiner Frau Anke – dem Diskurs zum geplanten Abriss des markanten Baudenkmals. Den interessierten Besucher erwarten spannende Vor- und Beiträge rund um das Thema Industriedenkmal. Im Rahmen der Veranstaltung wird die Austellung “Historische Industriebauten in Chemnitz” eröffnet, die u.a. Fotografien von HC Schink, B Kober und M Backhaus zeigt.

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Die Bäume sollen stehen bleiben ! !

Trotz 4000 Unterschriften, der Aktivitäten der BI Stadtbahn, des Stadtforums, des BUND, der Grünen, dem Widerspruch der Linken im Planungsausschuss, verschiedener bedeutender Persönlichkeiten der Stadt und des Smart Campus ignorieren einige andere “Persönlichkeiten” den Willen der Bürger, die Allee Reichenhainer Straße nicht abzuholzen. Es gibt doch kluge und alternative Ideen, die Mittelgangallee zu erhalten und trotzdem die Straßenbahn zum Campus der TU  zu führen und weiter bis ins Umland.

Gebetsmühlenartig wiederholen und fragen wir, damit es noch mehr begreifen:

gibt es einen wirtschaftlichen Nachweis, dass die ab Erfenschlag eingleisige Straßen-Eisenbahn bis Thalheim fahren muss? An welchen Tagen und Zeiten wollen die Hauptnutzer, die Studenten denn wirklich ganz schnell von einem Campus zum Anderen?

Gibt es ein Konzept, den Verkehr auf der Reichenhainer Straße so zu beruhigen, dass vor allem die Studenten von einer Seite auf die andere können ohne Behindeungen?

Wird  das Gleisbett wieder separat gebaut, sodass man nur alle 200m darüber gehen kann (wie Bernsdorfer Str.) ?

Macht man sich Gedanken darüber, dass die Qualität der Umgebung leidet, wenn die Mittelallee nicht mehr begangen werden kann und hat man vor der langen, schönen Allee überhaupt keinen städtebaulichen Respekt, diese zu erhalten?

Nachstehend ein Vergleich, wie es dort aussehen könnte in etwa 6 Jahren.

Heute auf der Reichenhainer Straße, 13.6.2013

P1140388bP1140396bHeute in der Zwickauer Straße, 13.6.2013   – bald auf der Reichenhainer?

Wer kann hier noch Einhalt gebieten? die Stadträte? der Planungsausschuss? die/der neue Oberbürgermeister?

Noch ist nichts zu spät, wenn dem Einhalt geboten wird!

 

 

 

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Erhalt des historischen Viadukts über die Annaberger Straße in der Chemnitzer Innenstadt – Nein zum Neubau

Fragwürdiges Großprojekt – Die Deutsche Bahn AG plant Abriss des historischen Viaduktes in der Chemnitzer Innenstadt ab 2015 – Ersatzneubau soll Chemnitzer Wahrzeichen ersetzen

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Gemeinsame Petition der Bürgerinitiativen STADTFORUM CHEMNITZ und stadtbild-chemnitz.de für den Erhalt des historischen Viadukts

Auf Anfrage zu den seit Jahren ausbleibenden Erhaltungsmaßnahmen am historischen Viadukt in der Chemnitzer Innenstadt informierte Bernd Gregorzyk, Amtsleiter des Tiefbauamtes Chemnitz am 03.04.2013, dass die Stadtverwaltung Chemnitz in Vorbereitung des Abrisses  und der Errichtung eines neuen Brückenbauwerkes derzeit Verhandlungen zu den Planungs- und Kreuzungsvereinbarungen für die Baumaßnahme mit der DB ProjektBau führt.
Das Viadukt ist Bestandteil des letzten noch auszubauenden Streckenabschnittes der Sachsen-Franken-Magistrale im Stadtgebiet von Chemnitz. Dieser Abschnitt wurde wegen der hohen Investitionskosten bisher von der Deutschen Bahn AG zurückgestellt. Im Jahr 2012 informierte die Deutsche Bahn AG die Stadtverwaltung, dass der auszubauende Streckenabschnitt von der Augustusburger Straße bis zur Reichsstraße ab 2013 planerisch vorbereitet wird. Mit einem Baubeginn ist ab 2015 zu rechnen.
In diesem Zusammenhang ist geplant für den Bau eines neuen Eisenbahnviaduktes über die Chemnitz, die Annaberger Straße und die Beckerstraße als Ersatz für das historische Viadukt den Siegerentwurf von Krebs & Kiefer, beratende Ingenieure, Darmstadt, aus dem gemeinsamen Architekturwettbewerb der Deutschen Bahn AG und der Stadtverwaltung Chemnitz aus dem Jahr 2003 umzusetzen.

Bei dem 1906 errichteten, ca. 250 m langen Viadukt handelt es sich um eines der bedeutendsten historischen technischen Bauwerke Sachsens. Das Viadukt wurde zeitgleich mit einer ganzen Reihe von Großbauten in Chemnitz, wie dem Neuen Rathaus, dem Opernhaus und dem König Albert Museum Anfang des 20. Jahrhunderts errichtet und gehört zu den Bauten, die den Ruf der Stadt Chemnitz als moderne Großstadt begründeten.
Es ist Teil des Denkmalensembles Eisenbahnviadukt, Wirkbau, ehemals Schubert & Salzer und der historischen Fabriken an der Beckerstraße.
Dieser Viadukt war in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts ein Imageträger der Stadt Chemnitz und erschien damals in zahlreichen Broschüren der Stadtverwaltung Chemnitz und auf einer Vielzahl von Postkarten.
Vielen Chemnitzern gilt der Viadukt als ein nicht weg zu denkendes Wahrzeichen der Stadt. Es ist ein historischer Beweis für die ehemalige Leistungsfähigkeit und die Größe der Stadt Chemnitz.
Der Entwurf für das neue Bauwerk von Krebs & Kiefer wird der architektonischen Qualität und der Tradition des historischen Bauwerks nicht gerecht.
In einem Erhalt und der Sanierung des historischen Viadukts liegt weit mehr als die Chance des Ausbaus einer Eisenbahnstrecke, nämlich die der dringend notwendigen Attraktivitätssteigerung der Stadt Chemnitz.

Begründung:

Wir fordern, dass die Planungen für die Baumaßnahme ausgesetzt werden, dass die Öffentlichkeit an der Entscheidung für eine derart nachhaltige Veränderung in der Chemnitzer Innenstadt, die den Verlust eines der wichtigsten Chemnitzer Baudenkmale bedeutet, beteiligt wird und vor allem, dass die Gutachten, welche zur Einschätzung führten, dass der Viadukt nicht mehr zu ertüchtigen sei, von unabhängiger Seite überprüft werden und der Vergleich der Kosten zwischen Neubau und Erhalt öffentlich dargelegt wird. Wir regen an, dass Chemnitzer Kompetenzen eingebunden werden, so die TU Chemnitz, wo u. a. ein Forschungscluster zur Materialforschung existiert.
Mehr als 10 Jahre nach der Erstellung der Gutachten zum Zustand des Viaduktes, welches in dieser Zeit weiter genutzt wurde, gibt es veränderte Fördermöglichkeiten für die Bestandssanierung historischer Brückenbauwerke sowie neue Technologien und Experten die das historische Bauwerk für eine weitere Nutzung ertüchtigen können. Es handelt sich um ein Bauwerk aus massivem, genieteten Stahl.
Das ist eine Aufgabe, die dem Anspruch der Stadt Chemnitz als Stadt der Moderne in der Tradition der Zeit, in dem der Viadukt entstand, Verpflichtung sein muss.

Zur Unterstützung des Erhaltes des stadtbildprägenden Viaduktes bitten wir um Zeichnung der Petition.

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Beirat für Baugestaltung tot, Auferstehung aber gewollt !

Nicht nur das Stadtforum hatte vor längerer Zeit darauf gedrungen, analog wie in Leipzig einen Beirat für Baugestaltung zu bilden. Dieser existiert dort seit Jahren und die Zusammenarbeit der interessierten Seiten scheint von Vertrauen geprägt zu sein.

Vor über zwei Jahren entschloss sich der Stadtrat, ein solches Gremium zu bilden. Aber man hatte trotz der Leipziger Erfahrungen auf eigene Strukturen gebaut: Zuerst erhielt das Kind den hochtrabenden Namen “Kuratorium”. Dann war man hier sehr skeptisch über externe Beiräte, welche auch noch stimmberechtigt sein sollten. Das ging gar nicht. Ergebnis war eine große Besetzung, denn hiesige Häuptlinge wollten unbedingt mitreden. Und so wurde es ein relativ großer Haufen, der über 10 Mal tagte und das Programm von der Stadt unter “Wahrung der Vertraulichkeit” vorgegeben erhielt. Pro Sitzung wurden erhebliche Mittel verbraucht. Man hatte das Wirken der Leipziger weder begriffen noch aufnehmen wollen.

Die Spesen für auswärtige Gäste waren nicht gering. Durchaus hochkarätige Fachleute berieten über bestimmte Themen, welche aber oft nicht die wahren städtebaulichen Probleme trafen. War das Kuratorium beteiligt worden an der Ideenfindung des Brühlgebietes, der Aktienspinnerei, der Beurteilung der Wettbewerbsarbeiten?

Die innerstädtischen Verkehrsprobleme wurden z.T. untersucht,  aber noch lange nicht ausreichend bearbeitet. Auch die 39 bestehenden Stadtgebiete benötigen alle mehr Zuwendung und Überlegungen, um Stadtbild, Verkehrs-und Wohnverhältnisse  zu verbessern.

Man erhielt den Eindruck, dass Nebenschauplätze beackert wurden. Nun ist die Zeit abgelaufen, aber die Probleme werden nicht geringer werden in den nächsten Jahren.

Auf der Abschiedsvorstellung  im Ratssaal sprachen sich  auch die Stadträte Dr. Füßlein (FDP), Herr Möstl(SPD) und Herr Scherzberg (Die Linke) sowie mehrere Bürger für einen Fortbestand des Beirates für Baugestaltung mit einer effektiven Struktur aus. Die Kosten sollten wesentlich reduziert werden.

Wir erwarten an dieser Stelle, dass die Frau Oberbürgermeisterin und der Stadtrat im Interesse der besseren Entwicklung bald einen Beschluss zum Fortbestehen des Beirates verabschieden.

 

 

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Zum Wettbewerb Zentralbibliothek der TU Chemnitz

Das Land Sachsen kauft das Flurstück „Alte Aktienspinnerei“ und lobt einen Architekturwettbewerb für die Umnutzung in die Zentralbibliothek der TU Chemnitz aus mit begleitender städtebaulicher Konzeption des Umfeldes. Wird das ein Glücksfall?

Bis 1960 gab es nur einen Campus für die damalige Technische Hochschule Karl-Marx-Stadt, den Altstandort. Dort gab es also bereits eine Zentralbibliothek. In über 50 Jahren wurde der 2. Campus errichtet um die Reichenhainer Straße, in 3 km Luftlinie entfernt. Der Campus 1 ist nicht erweiterungsfähig, der neue Campus aber schon. Ein  modernes Auditorium Maximum ziert ihn seit einiger Zeit und dahinter hätten sich viele die neue Zentralbibliothek gewünscht. Diese ist notwendig geworden, da es zu viele Einzelbibliotheken gibt. Von Seiten der Stadt kommt das Anliegen, das Brühlgebiet und die alte Aktienspinnerei wieder zu beleben.  Für den Umbau der Aktsp. zu einer Biblio. gibt es städtebauliche Fördermittel, für einen Neubau aber nicht. Am Brühl sollen wieder Geschäfte und Wohnungen ein  quirliges Leben schaffen im Zusammenhang mit der neuen Bibliothek.  Die Verbindung der beiden Campus schafft eine neue Straßenbahnlinie, die gleich noch nach Thalheim geführt werden kann. Deshalb gibt es auch dafür Fördermittel.

Das sind die Visionen, in vielen Sitzungen und Kolloquien begründet und sie scheinen optimal. Sogar Albert Speer d.J. wurde dafür gewonnen, der gleich noch die Quartierbebauung entlang der Mühlenstr. empfahl. Deshalb werden Abrisse von kleinen Wohnungen in Plattenbauten dort gerade vorgenommen.(!)

Der Wettbewerb ist abgeschlossen, die Preisträger froh über recht viel Geld und alle sind zufrieden.  – Wirklich?

Alle sind auf jeden Fall froh, dass das alte Gebäude wieder genutzt werden soll. Von Seiten der Nutzer aber scheint die Bibliothek doch recht weit weg vom Hauptcampus, wie ein Studentenvertreter äußerte. Angesichts der knappen Zeiten zwischen Vorlesung, Seminar, Essen und Wohnung. Kostenlos fährt die Straßenbahn auch nicht. Über die Führung der Trasse gibt es auch Differenzen, müsste doch die Baumallee Reichenhainer Str. gefällt werden.

Vom 5. bis 15.2. hatten die Bürger die Möglichkeit, sich die Arbeiten anzusehen. Von 26 Arbeiten wurden erst einmal acht (!) ausgeschlossen, da sie nicht die Anforderungen der Auslobung erfüllten. Das kann man machen, üblich ist das nicht, zumal da gerade sehr gute Arbeiten unter den Tisch fielen.   Und jetzt ist etwas zum 1. Preis im Wettbewerb zu sagen:

Die Bilder sprechen für sich. Denkmalschutz in Ehren, aber eine wirkliche Modernität haben andere Entwürfe gezeigt. Die symmetrische Anordnung der Bauten entspricht nicht den heutigen städtebaulichen Ambitionen.  Das ist zu klotzig und altmodisch gedacht. Ist das nicht eine Formensprache der fünfziger oder gar dreißiger Jahre? Die Funktionalität zwischen den Einzelbauten scheint auch nicht gegeben. Es wird wertvoller Platz verschenkt im Erdgeschoss, das alte Treppenhaus wird entkernt mit seinen reizvollen Strukturen und erhält nur eine Zwischendecke mit großer Deckenhöhe im Lesesaal.

Der Artikel der Pressestelle der TU Chemnitz vom 12.12.2012 „Die Nutzer in den Mittelpunkt stellen“ gibt treffende Worte der Frau Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig wieder, die aber zu wenig beherzigt wurden bei der Bewertung der Arbeiten. Fachleute, Bibliotheks-Sachkundige waren wohl zu wenige oder gar nicht im Preisgericht. Dass die Baubürgermeisterin und die Denkmalbehörde ferngehalten wurden ist ein Skandal. Hier werden Steuermittel verbaut. Deshalb muss nachgebessert werden um berechtigte Hinweise zu realisieren.


Siegerentwurf


Modell des Siegerentwurfes

Am Dienstag haben sich Mitglieder des Stadtforums und der Architektenkammer Kammergruppe Chemnitz nochmal in den Ausstellungsräumen eingefunden und über die verschiedenen Entwürfe diskutiert. Dabei wurden weitestgehend die Wettbewerbsbeiträge, die mit dem Erscheinungsbild einschließlich des Umfeldes sensibel umgehen, positiv bewertet. Dabei spielt neben der Fassadenansicht der Aktienspinnerei selbst der derzeitige Busbahnhof eine wichtige Rolle. Hier haben einige Beiträge besonderes Augenmerk auf die bauliche Entspannung des Platzes gelegt, d.h. auf keine weitere Addition von Gebäuden, sondern auf GRÜN, Freiraum und den Erhalt der heutigen Wartehalle mit dem markanten Hängewerk des Daches. Dabei wurden notwendige Nebengebäude hinter der Aktienspinnerei platziert und somit die Dominanz dieses wichtigen Industriedenkmals erhalten.


Beispiel einer sensiblen Entwurfshaltung, Teilnehmer 1019, Heule u. P., Dresden


Ein weiterer Entwurf mit einer weitsichtigen Gestaltung des Vorplatzes, Teilnehmer 1002, J. Engel, Braunschweig


Modell dieses Entwurfs

 

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Freude über Abrisse in Siegmar? Tabula rasa nötig?

Wie in einem anderen Artikel “Abriss, da wo nötig” über Siegmarer Ruinen berichtet wird, soll hier kurz informiert werden, was jetzt abgerissen wurde. Das gesamte Areal von der Jagdschänkenstraße bis zur alten Sparkasse ist nun abgerissen, heute fällt noch ein Haus. Seit Jahren waren die Bauten vom Bahnhof Siegmar aus um die Ecke bis zur Sparkasse leerstehend wie auch das große Gebäude wo die AOK darin war. Abrisse waren wirklich nötig, da einige Häuser keine Zukunft hatten. Da aber das gesamte Gelände offenbar an einen Projetentwickler verkauft wurde, dachte der gar nicht daran, etwas erhalten zu wollen. Denn hinter diesen Häusern stand ein Industriebau in gelben Klinkern, die einstige Cognacfabrik. Massive Außenwände mit aufwändiger Klinkerfassade und im Innern Stahlkonstruktion waren auch der Grund, dass die Denkmalbehörde dem Abriss nicht zustimmte und erst die Landesdirektion ihr ok gab. Der Einzelbau aus dem Jahr 1910 neben dem Parkplatz diente nach der Wende der AOK und war teilsaniert. Er war ortsbildprägend, wie eine Aufnahme vor dem Krieg und von neulich noch zeigt und auch keinen ruinösen Eindruck machte.

Leider öffnet das sogenannte Zentrenkonzept mit einem Versorgungsschwerpunkt an diesem Ort den Projektentwicklern die Möglichkeit, das Ortsbild nach ihren Gesichtspunkten (meist negativ) zu verändern. Das einstige Bankgebäude der ADCA war auch so ein Beispiel. Die Öffentlichkeit hinterfragt zu Recht, warum so eine Häufung von Märkten dort sein muss. Auch der Verkehrsfluss ist jetzt schon durch die Ein-und Ausfahrten zu diesen Märkten

gestört. Das was eher nötig wäre, ein Restaurant oder eine Toilettenanlage statt dem Imbissbudenkult, dafür hat keiner Interesse.

Wie viele bereits wieder geschlossene Märkte gibt es eigentlich in der Stadt? Kümmert sich nach deren Schließung noch jemand? Das Ortsbild sollten solide Bauten prägen, an denen die Geschichte des Ortes ablesbar ist, die gut genutzt werden und nicht stallähnliche Bauten zum Verkauf von Matratzen, Bier und Hundefutter.

Nichts gegen moderne Bauten, wenn sie nur individueller gestaltet wären und nicht der Typenstil immer hervorträte. Die Hoffnung bleibt, dass dies bei den Neubauten um den Bahnhof Siegmar verwirklicht wird. Der Bahnhof selbst hat aber ebenfalls keine Zukunft,  er ist heute schon desolat (innen von Kupfer “befreit”), sodass  dort bald ein Wartehäusschen stehen wird wie in Grüna.

 

 

 

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Bahn oder Bäume?

Podiumsdiskussion in der TU über den Trassenverlauf Reichenhainer Straße

Dank der „Freien Presse“ wurde dieses Thema aufgegriffen und im Audi-Max der Uni diskutiert. Der Hausherr, Rektor Prof. Dr. Arnold van Zyl, die Herren Neuhaus, Gregorzcyk, Hahn, und Warschkow diskutierten unter Moderation der FP, Frau Baldauf und dem Leiter der Lokalredaktion Herrn Uhlig. Anschließend konnten sich die Bürger zum Thema äußern.

Fest steht: die Aktion des Stadtforums und der Bürgerinitiative Stadtbahn e.V. mit den an allen gefährdeten Bäumen angebrachten Schleifen (die von der Stadt am nächsten Morgen schnell entfernt wurden – offensichtlich war Bürgerbeteiligung nicht erwünscht) und die Aktionsarbeit unter den Bürgern haben offenbar Nachwirkungen gezeitigt und ein Umdenken mit sich gebracht.
Während noch vor einem Jahr alle Überlegungen zu alternativen Vorschlägen und mehr Bürgerbeteiligung von der Sprecherin des VMS und anderen Stellen abgebügelt wurden, musste man die massiven Bürgereinsprüche und annähernd 3000 Unterschriften zum Erhalt der Allee und einer Verkehrsberuhigung der Reichenhainer Straße wohl ernster nehmen.

Die Diskussion:
Von allen Podiumsteilnehmern wurde eine Verbesserung der Verkehrskapazität für notwendig gehalten – bei den meisten auch der Erhalt der Allee. Nicht Bahn oder Bäume – sondern Bahn und Bäume.
Es wurde verdeutlicht, dass die Infragestellung der gesamten Maßnahme Chemnitzer Modell, Stufe 2  die Finanzierung des kompletten Vorhabens ggf. gefährden könnte. Und das will keiner! Natürlich muss die Begründung der Baumaßnahme von der Funktion, und dem zu erwartenden Personenaufkommen finanziell absolut wasserdicht sein – Beispiele von Fördermittelrückzahlungen bei verfehlten Maßnahmen zeigen dies deutlich auf.

Verschiedene Möglichkeiten der Straßenbahnintegration in das vorhandene Straßenprofil kamen zur Sprache, vor allem die seitwärtige Lage scheint sich hier als neuer Favorit herauszustellen. In den nächsten 4 Monaten muss hier Klarheit erfolgen, welche Betroffenheiten auf die Bürger zukommen: Schallschutz, Erschütterungsschutz, Liquidierung von Kleingärten usw. Die Planfeststellungsbehörde ist in diesem Verfahren die Landesdirektion. Alle Fragen müssen im Vorfeld geklärt werden – mit dem Ziel einen Konsens aller Beteiligten zu erreichen. Ohne Betroffenheiten wird es bei einer solchen Maßnahme nicht abgehen, das ist klar. Der Erhalt der Allee aber muss aus den bekannten Gründen im Vordergrund stehen.
Eingefordert wurde vom Vorsitzenden des Vereins BI Stadtbahn, Herrn Warschkow dabei eine optimale und gute Information und Beteiligung der Bürger. Er machte nochmals deutlich, dass die o.g. Aktionen in erster Linie dem Erhalt der Allee Reichenhainer Straße dienen. Dem Chemnitzer Modell als solchem stehen die Akteure aufgeschlossen und positiv gegenüber.
Als sehr schwach stellten sich die Argumente des VMS-Geschäftsführers Dr. Neuhaus dar. „da bin ich nicht der Fachmann…“ oder „dazu kann ich nichts sagen, das ist nicht mein Fachgebiet…“ war auf jede zweite Frage zu hören. Dabei mußte er sich des Öfteren von Herrn Gegorzcyk oder seinen Mitarbeitern im Publikum auf die Sprünge helfen lassen.
Beschämend stellte sich auch die Position des Studentenvertreters Herrn Hahn dar. Beschämend nicht wegen seiner sicher berechtigten Meinung, doch aber wegen der aufgeführten Argumente, die zukunftsorientiertes Denken suggerieren sollten – dieses aber vermissen ließen. Tenor: Die Wichtigkeit der Allee steht weit hinter dem Verkehrsprojekt Trassenführung in Mittellage. Die Begründungen dafür reichten gerade mal bis zum Tellerrand – oder für ein Studentenleben von 4-5 Jahren. Der Aufrechnung Busse gegen Bahnen stellte Herr Hahn doch tatsächlich die Aufrechnung von Esel als Verkehrsmittel gegenüber.
Positiv ist die Einstellung des Tiefbauamtleiters Herrn Gregorzcyk zu vermerken – zumal, wenn man diese neue Aufgeschlossenheit mit den Argumentationen zu Beginn des Diskussionsprozesses vor ca. einem Jahr vergleicht.
Fachlich fundiert erläuterte Herr Gregorzcyk die derzeitige Sachlage. Dabei räumte er der Allee eine Chance von 50% ein – vor einem Jahr noch undenkbar.
Der Rektor der Uni Prof. Dr. van Zyl richtete sein Augenmerk ebenfalls auf den Erhalt der Allee. Dabei plädierte er für eine innovative Ausgestaltung der Strecke mit attraktiven Markern entlang der „Uni-Linie“.
Die Äußerungen aus dem Publikum standen einheitlich für den Erhalt der Allee mit allerdings verschiedenen Parametern, die von Verkehrsberuhigung der Reichenhainer Straße bis zur komplett autofreien Zone reichten. Hier brachte Herr Gregorzcyk nochmals das Thema Shared Space auf den Plan.
Auf eine Anfrage aus dem Publikum, ob es nach der Rettung der Allee im nächsten Jahr eine gemeinsame Schleifenaktion der Bürger und der Stadt als Danksagung geben wird, antwortete Herr Gregorzcyk mit Ja.
Die Hoffnung stirbt zuletzt. Generell scheint der Prozess jetzt in eine richtige Richtung zu gehen. Dies sollte beispielhaft für weitere Projekte in der Stadt sein.

Bitte weiterhin unsere Unterschriftenaktion zum Erhalt der “Reichenhainer Allee” beachten (siehe rechts oben)!

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Sanierung Leipziger Straße 101 ist ein Anfang

Im Mai 2008 standen die Häuser Leipziger Straße 101, 107 und 111 zur Diskussion in einem planerischen Wettbewerb. Ziel war die Erstellung einer Ideenfindungsstudie, wie man die Häuser ersetzen, teilabreißen oder sanieren könnte.

Es gab Ideen von höchster Stelle, dort eine künstlerische Gestaltung von Wänden mit nichts dahinter (Potemkin lässt grüßen) auszuführen,  andere Wettbewerber fügten ein modernistisches Parkhaus dazwischen mit weiteren teuren Umbauten.

Einfache Abrisse kamen nicht mehr in Frage, denn man hatte gelernt aus der unsinnigen Machart auf der anderen Straßenseite, die Ärger mit den Eigentümern in der zweiten Reihe einbrachte. Kurz und gut, eine Arbeitsgruppe des Stadtforums beteiligte sich an diesem Wettbewerb und schlug eine realisierbare, konservative Sanierung der Häuser vor, die Aufteilung in Wohnungen als Mehrgenerationenhaus und Wohnungen für größere Familien. Dabei entstanden infolge der großen Innenhofflächen attraktive Lösungen, wie die eines kleinen Parks. Die Belastungen von Seiten der Leipziger Straße sollten mit hochwertigen Fenstern und Lüftung in den Räumen kompensiert werden. Selbst für die Straße wurde eine Reduzierung der Geschwindigkeit und Verbot des Durchgangsverkehrs vorgeschlagen. Dass man dort durchaus wohnen kann und möchte, zeigt der Neubau eines Alters-und Pflegeheims weiter oben und bewohnte Häuser an der Straße. Wir verteidigten unsere Vorschläge, die aber auf Ablehnung stießen bei den hiesigen Entscheidungsträgern.

Um so mehr sind wir erfreut, dass sich seit einiger Zeit dort etwas tut, nämlich die Sanierung des Hauses 101 durch einen privaten Bauherrn. Das Haus wird wieder belebt mit Wohnungen. Vielleicht kommen die anderen Häuser auch noch daran und man beginnt endlich auch die Leipziger Straße von einer Rennbahn für Jedermann in eine städtische Straße zu verwandeln. Hier wäre übrigens eine Straßenbahn am rechten Platz, denn der Individual-und Busverkehr nach Röhrsdorf könnte dann erheblich eingeschränkt werden. Von diesem alten Konzept hört man aber nichts mehr. Warum nicht? Dort brauchte man keine Bäume zu fällen.

 

 

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20.Oktober – TAG DER ALLEE

Am 20. Oktober wird in Deutschland der “Tag der Allee” begangen. Aus diesem Anlass läd der Verein BI Stadtbahn Chemnitz e.V. alle interessierten Bürger an die Reichenhainer Straße ein, um gemeinsam für den Erhalt der letzten Mittelallee in Chemnitz einzustehen. Es gibt im Rahmen eines kleinen “Alleefestes” neue Infos rund um den Stand des Chemnitzer Modells und die Verkehrsplanung an der Reichenhainer Straße.
Für Kaffee und Kuchen ist gesorgt, ebenso für Kurzweil aller Kinder.
Beginn ist 10.Uhr an der Ecke Lutherstraße.

Die Einladung zum Alleenfest ist angehängt.
Wir bitten alle Unterstützer und Befürworter des Erhalts unserer Reichenhainer Allee zahlreich zu erscheinen – ES WIRD JEDER GEBRAUCHT!

Einladung

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75 “Experten” beraten uns zur Innenstadt im Tietz- nicht öffentlich!

Die Freie Presse kündigte am 24.09. folgendes an:

Am 26. 09. hat die IG Innenstadt zu einem Symposium ins Kulturzentrum Tietz eingeladen, in dem nicht öffentlich über die Innenstadt, den öffentlichen Raum, die Visitenkarte der Stadt und den Wirtschaftsstandort diskutiert werden soll. Wieder einmal. Der Blick von außen soll es richten und uns geniale Einfälle bringen, wie die Innenstadt mit ihren Straßen und Kreuzungen, den Fußgängerbeziehungen qualitativ aufgewertet werden könnte.

Abgesehen davon, dass es hier erst einmal gute Stadtplaner selbst gibt, haben sich in der Vergangenheit verschiedene Initiativen mit dem gleichen Thema befasst-und zwar ehrenamtlich. Das Stadtforum hatte unter dem Motto “Meine Ecke Chemnitz” bereits am 17.10.2010 zu einem ersten Workshop eingeladen und am 8.2.2011 zu einem weiteren.

Dabei wurde allerdings nicht an den Stühlen geklebt, sondern die Teilnehmer mussten sich ihre Strecken erlaufen und dabei die lästigen, behindernden Situationen ausloten, denen Fußgänger beim Durchqueren des kleinen Stadtzentrums ausgesetzt sind. Vom Falkeplatz bis zum Brühl zu gehen bedeutet einen Hindernislauf zu vollführen und von der Markthalle bis zum Bahnhof ebenfalls. Festgestellt wurde nicht nur von uns, dass die breiten Ringstraßen mit Fernverkehrsrecht durch Lärm, Abgase, Ampeln und breiten Überwegen das Wohlbefinden sich in der Innenstadt aufzuhalten bedeutend reduzieren.

Diese Erkenntnisse gewinnen auswärtige “Experten” aber nicht im angenehmen Vortragssaal des Tietz.  Unsere Erkenntnisse sind damals auch der Stadtverwaltung zugegangen. Warum werden diese negiert, da doch im Stadtforum auch Architekten und Stadtplaner mit wirken.

Es ist schon so: wir ziehen alle an einem Strang, aber jede Gruppe in die andere Richtung in dieser Stadt. Das sollte sich baldigst ändern.

 

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